PREDA Youth Group gastierte in Herborn Mit einem Besuch in der Comeniusschule und Theateraufführung im Burger Bürgerhaus machen Jugendliche von den Philippinen auf die Probleme von Straßenkindern und Opfern sexueller Gewalt aufmerksam Für zwei Tage hatte der Herborner Weltladen e.V. Besuch von den Philippinen. Die Theatergruppe der Kinder- und Menschenrechtsorganisation PREDA Foundation war auf Einladung des Herborner Weltladens zu Gast in der Bärenstadt. Die PREDA Foundation praktiziert seit über 40 Jahren Menschenrechtsarbeit für die Schwächsten der philippinischen Gesellschaft: Insbesondere kümmert sie sich um Straßenkinder und Opfer von sexueller Gewalt und Missbrauch. Doch PREDA tut weit mehr: Sie kämpft seit Jahren dafür, dass sogenannte Sextouristen in ihren Heimatländern für den Missbrauch an philippinischen Kindern bestraft werden. Hier kann die Organisation zahlreiche Erfolge vorweisen. Nachdem die Gruppe am Sonntag bei einem Stadtrundgang einiges über die Herborner Geschichte erfahren hatte und sogar spontan noch einem Teil des Orgelkonzertes in der Herborner Stadtkirche lauschen durfte, standen am Montag die Philippinen im Mittelpunkt. Den Auftakt bildete ein Besuch der Herborner Comeniusschule. Schüler*innen der 9. Und 10. Klasse hatten sich schon vorab mit der Thematik befasst und Fragen vorbereitet. Sie empfingen die philippinischen Gäste in der eigens geschmückten Aula mit selbst gemachten Leckereien, „weil es sich beim Essen besser reden lässt“. Anfängliche Unsicherheiten wurden bei einem gemeinsamen Spiel, angeleitet vom Regisseur der Theatergruppe abgebaut. Danach kamen sie in kleinen Runden intensiv ins Gespräch mit den jungen Gästen. Diese verabschiedeten sich mit 2 Szenen aus ihrem Theaterstück. Bei der Aufführung im Burger Bürgerhaus am Abend zeigte die PREDA Youth Group in Ihrem Musical „Once we had a Dream“ die Auswirkungen von Sextourismus und Menschenhandel. Dabei trägt das Stück für einige Darsteller*innen durchaus auch autobiographische Züge. Als Jugendliche haben sie durch die Unterstützung im Mädchen- und im Jungenhaus von Preda Unterstützung erfahren und die Chance auf ein Leben in Sicherheit und eine Ausbildung erhalten. Manche sind mittlerweile selbst als Volunteers für die Preda Foundation tätig. Die über 80 Zuschauer*innen erlebten ein beklemmendes und berührendes Theaterstück. Die Profitgier eines Minenbetreibers führt dazu, dass es in einem philippinischen Bergwerk zu einem Dammbruch kommt, durch dessen Flut Häuser, Mangobäume und alle anderen Lebensgrundlagen der Dorfbewohner*innen zerstört werden. Ein Anführer der Protestbewegung wird getötet. Der Bergwerksbetreiber nutzt die dadurch entstandene Not aus und wirbt ein junges Mädchen für einen Job im Ausland an. Doch die Hoffnung auf einen gut bezahlten Job erfüllt sich nicht: Celina ist in die Hände eines internationalen Menschenhändlers geraten und wird zur Prostitution gezwungen. Zusammen mit Sabel, die ein ähnliches Schicksal erlitten hat und Dodong, einem Straßenjungen aus Manila, wird sie in ein Bordell verschleppt. Die Jugendlichen erzählen sich gegenseitig über ihre Schicksale, sexuellen Missbrauch durch den Vater, ungerechtfertigte Inhaftierung und Misshandlungen im Gefängnis, Verschuldung der Familie, die sie zur Beute für die Menschenhändler gemacht haben. Die jungen Schauspieler*innen beeindruckten mit ihrem sehr authentischen und emotionalen Spiel in wechselnden Rollen in kurzen Szenen, mit Schattenspiel, Musik und kraftvoll-dynamischen Bewegungen. In Monate langer Probenarbeit haben die Akteurinnen das Stück neben ihrer Muttersprache auch in Deutsch und Englisch erlernt. Nach der Aufführung nutzten zahlreiche Besucher die Gelegenheit mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und sich über die Arbeit von PREDA zu informieren. Der Herborner Weltladen bot zudem faire Mangoprodukte, mit deren Erlös die Arbeit der Preda Foundation unterstützt wird, an. Die Reise der Theatergruppe ging am Dienstag weiter. Insgesamt stehen 23 Aufführungen an 18 Spielorten in der ganzen Republik auf dem Programm. Der Aufenthalt in Herborn wurde durch Engagement Global mit Mitteln des BMZ gefördert.
Gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des BMZ
Für den Inhalt dieser Publikation ist allein Herborner Weltladen e.V. verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt der Engagement Global gGmbH oder des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit wieder.
Es ist mal wieder so weit. Beim Wettbewerb STADTRADELN trittst du auch 2023 wieder 21 Tage in die Pedale für mehr Radförderung, Klimaschutz und Lebensqualität in deiner Kommune.
Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Stadt Herborn am Stadtradeln. Manche Kommune im Lahn Dill Kreis ist schon fleißig dabei; in Herborn findet das Stadtradeln erst zwischen dem 19.08. – 08.09. statt. Es ist also noch ein wenig hin. Aber 15 Teams haben sich schon registriert und wir, das Team Herborner Weltladen, sind auch wieder dabei!
Also , alle die Spaß und Lust am Radfahren haben und nebenbei auch zeigen wollen, dass das Fahrrad ein klimafreundliches Verkehrsmittel für Alltagswege und für die Freizeit ist, kann mitmachen. Wir würden uns natürlich freuen wenn Du dich unserem Team anschließen würdet. Näheres zum Wettbewerb und auch die Möglichkeit sich dem Team Herborner Weltladen anzuschließen findet Ihr /finden Sie unter diesem Link: https://www.stadtradeln.de/herborn
Wenn noch was unklar ist, bitte melden. Viel Spaß!!
MITMACHEN LOHNT SICH! FÜR DICH! DIE STADT! DIE UMWELT!
WELTREISE zu Fairtrade-Produzenten, Naturwundern und Heiligtümern
Wie leben Menschen weltweit? Was essen sie? Welche Bedeutung hat der faire Handel? Wie feiern sie ihre Feste? Über was freuen sie sich? Bestehen kulturübergreifende Gemeinsamkeiten? Oder überwiegen die Unterschiede? Diese Fragen stehen im Zentrum der Multivisionsshow!
Mit wunderschönen Fotos, inspirierenden Erzählungen uns stimmungsvoller Musik nehmen Dr. Jutta Ulmer und Dr. Michael Wolfsteiner die Zuschauer mit auf eine außergewöhnliche Reise um unseren Planeten.
In Ghana, Israel|Palästina, Sri Lanka, Nepal und Ecuador besuchten die beiden Fotojournalisten imposante Heiligtümer und beeindruckende Feste der fünf Weltreligionen. Sie begaben sich zum tiefsten Punkt und ins höchste Gebirge der Erde. Ob in trocken-kargen Savannen- und Wüstengebieten, an palmenbestandenen Traumstränden, in steilen Bergdörfern oder im wuchernd-grünen Regenwald, überall erhielten die Zwei einzigartige Einblicke ins Leben der Menschen. Sie halfen bei der Kakao-. Tee- und Bananenernte mit, lernten wie Papier aus Elefantenkot und beduinische Webwaren hergestellt werden. “Besonders fasziniert hat uns die Vielfalt der Erde und dass wir überall herzlichst empfangen wurden. Weltweit durften wir das tägliche Tun unserer Gastgeber fotografisch dokumentieren, die, genau so wie wir, Teil der internationalen Fair-Trade-Bewegung sind”, berichtet das weitgereiste Duo.
“Unsere Multivisionsshow ist eine Liebeserklärung an unseren Planeten. Sie macht Mut, sich für eine gerechtere, friedlichere und menschlichere Welt zu engagieren.”
Als Fotografen und Journalisten mit dem Schwerpunkt Fairer Handel sind Dr. Jutta Ulmer und Dr. Michael Wolfsteiner Mitglieder der World Fair Trade Organization (WFTO). Bekanntheit haben sie mit ihren beeindruckenden Multivisionsshows erlangt, in denen sie den Fairen Handel mit ihren ganz persönlichen Reiseerlebnissen kombinieren. Sie zeigen ihre Fotos auf Großleinwand. Durch die perfekte Abstimmung von brillianten Bildern, Live-Kommentaren und berührenden Klängen der Welt entsteht eine magische Atmosphäre, die zum Genießen, Nachdenken, Lachen und Träumen einlädt.
Warum es keinen Krieg geben kann – ein märchenhafter Abend in Herborn.
Der Anlass war ein trauriger: am 10.März hatte der Herborner Weltladen e.V. zu einem Märchenabend in die Aula der Hohen Schule geladen. Der seit über einem Jahr andauernde Krieg in der Ukraine war der Anstoß für die Herborner Märchenerzählerin Sieglinde Reich, Märchen zum Thema Frieden vorzustellen. Wenn über Frieden bzw. Unfrieden im Märchen gesprochen wird, geht es nicht immer nur um Kriege zwischen Ländern.
Sieglinde Reich spannte mit sechs Märchen aus unterschiedlichen Zeiten, Ländern und Kulturen einen Bogen von den Ursachen des Unfriedens bis hin zu möglichen Lösungen. Zunächst ging sie der Frage der Entstehung von Konflikten nach. Da ging es um generationenübergreifende Konflikte, deren Grund am Ende keiner mehr kennt, um Konflikte ohne Basis und um Konflikte durch überschätzte Macht, wie in dem recht unbekannten Märchen der Gebrüder Grimm vom Meerhäschen.
Mit den folgenden Märchen aus Japan und Armenien zeigte Sieglinde Reich auf, wie Konflikte entschärft werden können, wenn Menschen sich selbst in der Anfechtung treu bleiben oder ihr Handeln reflektieren. Märchenhaft wäre es schließlich, wenn es doch nur so einfach wäre wie in dem Märchen aus China, in dem zwei Staaten keinen Krieg beginnen können, weil an der einzigen Stelle, wo das gegnerische Land überfallen werden könnte, eine glückliche Bauersfamilie lebt. Würde man dort durchmarschieren, würde man deren Glück zerstören. Die Mächtigen sahen ein, dass deshalb natürlich kein Krieg möglich war. Ach, wenn es doch mehr von dieser Einsicht gäbe, bei den Mächtigen dieser Welt.
Die Zuhörer*innen dankten der Erzählerin mit langanhaltendem Beifall für den Ausflug in das Märchenreich. Der Erlös aus Spenden des Publikums ging an die Ukrainehilfe in Breitscheid.