Ein Staudammprojekt in Brasilien und seine Folgen
Vergangenen Montag lauschten wieder über 30 Gäste einem Vortrag im Herborner Weltladen. In der Reihe „Die Welt zu Gast im Weltladen“ war diesmal der kath. Priester und Misereor Referent Thomas Schmidt zu Gast. Bei der Vorbereitung zur diesjährigen Kampagne von Misereor hat er das Amazonasgebiet in Brasilien bereist.. Anhand von eindrücklichen Bildern schilderte er die Lebensverhältnisse am Rio Tapajos, einem Nebenfluss des Amazonas. Dort ist ein gigantisches Staudammprojekt geplant. Es soll der Stromerzeugung aber auch der Schiffbarkeit des Flusses dienen. Hierdurch soll der Rohstoff- und Sojatransport durch riesige Containerschiffe ermöglicht werden. Die Folgen für die dort lebende Bevölkerung und die Natur sind verheerend.
Der geplante Stausee soll so groß werden wie der Bodensee, der Chiemsee und der Müritzsee zusammen. Dadurch werden die Dörfer zerstört und die dort lebenden Flussanrainer und die Mitglieder des indigenen Volkes der Munduruku vertrieben. Diese versuchen derzeit noch den Bau zu verhindern. In ihrem Kampf um ihre Heimat und ihre Lebensgrundlage werden sie von Misereor unterstützt.
Die Zerstörung des Regenwaldgebietes hat Auswirkungen auf das Klima. Schon jetzt leidet der Großraum Sao Paolo unter Trockenheit und Wassermangel, weil sich die Niederschlagsgebiete verschoben haben.
Es wurde deutlich dass nur mit Alternativen zur Wasserkraft (Wind/Sonne) größere klimatische Schäden abgewendet werden können.
Schmidt stellte sich nach dem Vortrag noch den Fragen der Zuhörer und ging auch auf die aktuelle politisch schwierige Situation in Brasilien ein.
Es handelte sich um den vorerst letzten Vortrag der Reihe. Geplant ist eine Fortsetzung im Herbst diesen Jahres.